Ein Eremit

(Eine Tasche der Braut und dem Bräutigam seine Flasche überreichend.)

Längst hab' ich dem bewegten Leben,
Der großen Welt Valet gesagt,
Und ihrem unruhvollen Streben,
Wo man sich stets mit Sorgen plagt;
Vielleicht wird dir des Herzens Frieden
In stiller Einsamkeit beschieden.

Da baut' ich mir denn eine Hütte
In öder Abgeschiedenheit
In eines Eichenwaldes Mitte,
Der um mich dunkle Schatten streut;
Vom Ird'schen wähnt ich mich entbunden,
Doch Ruhe hab' ich nicht gefunden.

Gewaltsam hab' ich es zerrissen,
Geselligkeit, dein süßes Band,
Schwer ward mir's alles das zu missen,
Woran Genuß ich früher fand,
Doch ich mich in mein Schicksal fügte;
Des Herzens Ruh' der Stolz besiegte.

Doch neugiervoll stets aus der Ferne
Hin nach dem Weltgetrieb' ich sah,
Ich las die Zeitungen noch gerne,
Um zu erfahren, was geschah;
Und was weit törichter und schlimmer,
Ich kannegießerte noch immer.

Las ich von neuen Bühnenstücken,
Worin ein Sonntagskind man pries,
Und von des Publikums Entzücken,
Sobald es sich nur sehen ließ;
Von Zauberern, Aeronauten,
Die windig sich dem Wind vertrauten.

Da fühlt' ich doppelt mich beklommen,
Gern hätt' ich gleich den Pilgerstab
Zur Heimkehr in die Hand genommen;
Allein eins hielt mich davon ab;
Wie wird man, kehrst du wieder, lachen?
Du wirst dich zum Gespötte machen.

Solch Höhnen kannst du nicht ertragen,
Dacht' ich bei mir, und widerstand.

(Zu dem Brautpaar.)

Da wurde mir vor ein'gen Tagen,
Daß Ihr verlobt Euch habt, bekannt,
Ich ließ im Stich nun meine Klause
Und lief zum Polterabendschmause.

Mag auch Gespött man mit mir treiben,
Man foppen mich, es gilt mir gleich;
Von diesem Fest will ich nicht bleiben,
Die Freundschaft zieht mich hin zu Euch,
Die Eremiten sind nur Toren;
Ihr habt ein beß'res Los erkoren!

Das unruhvolle Tun und Treiben
Kann nicht Zufriedenheit verleihn;
Doch fern von andern Menschen bleiben,
Ein finstrer Eremit zu sein,
Der Selbstsucht gift'ge Pflanze nähret,
Das süße Mitgefühl zerstöret.

Den Mittelweg habt Ihr gefunden;
Wo sich zum innigsten Verein
Zwei gleiche Herzen fest verbunden,
Kann nur ein ein wahres Glück gedeihn,
Dies Glück, Ihr Lieben harret Euer
Schon morgen, nach der Myrtenfeier.

Fort mit dem Eremitenkleide,
Ich kehre jetzt zu Euch zurück,
Teil' Eures stillen Hauses Glück;
Seh' ich Euch froh umringt von Kindern,
Wird's meinen Hypochonder mindern.

Daß ernst es ist, mach' meine Tasche
Ich los, sie soll die Deine sein.

(Er gibt sie der Braut.)

Nimm sie, o Braut! - Die Kürbisflasche
Will ich Dir zum Geschenke weihn.

(Er gibt sie dem Bräutigam.)

Mit Wasser mußt Du sie nicht füllen,
Mit altem Wein; der bannt die Grillen!


Vers zur Hochzeit


Ein Jägermädchen

(Mit einem Hasen.)

Glückauf! - ruft froh der Jägersmann,
Wenn er die Jagd beginnt!
Mit diesem Gruße komm ich an,
Des Waidmann's mut'ges Kind.
Glückauf! - Du holdes liebes Paar,
Glückauf! - ein guter Wunsch, fürwahr!

Wenn froh das Jägerhorn erschallt
Im schönen Waldesgrün,
Das Echo ruft, die Büchse knallt,
Da schwinden Sorg' und Mühn;
Wir jubeln lustig dann: Glückauf!
Und munter geht es dran und drauf.

Doch ohne Glück naht uns kein Wild,
Gelingt nichts in der Welt;
Wird nicht des Jägers Lust gestillt,
Kein pfiff'ger Fuchs geprellt;
Wenn sich erfüllt der Waidmannsspruch,
Dann schießt man mehr oft, als genug.

Seht! nichts als dieses Häschen hier,
Bot heute mir das Glück;
Ich bring's zum Hochzeitsschmause Dir,
O, weis' es nicht zurück:
Mög' Euch das Glück zur Seite stehn,
Mein Gruß stets in Erfüllung gehn.





Ein Schusterjunge

(Ein Paar Pantoffeln versteckt unter der Schürze tragend.)

(Für sich.)

Hurrjemine wat sind hier ville Leute!
Un ick ha' jar mir nich in Wix jesetzt;
Da hatt' ick aberst ooch nich Zeit zu heute,
Denn wie een Hund, so hat man mir jehetzt!

(Laut.)

Entschuld'jen Se, bin ick denn ooch recht richtig?
Ick wollte uf den Polterabend sind, -
Ick hab hier en Jeschäft, un des is wichtig;
Drum sagen Se mir doch Bescheid jeschwind.

(Freudig.)

Aha! ja woll! da seh' ick schon, uf Ehre!
De Jungfer Braut un ooch den Bräutigam;

(Einen Kratzfuß machend.)

Empfehle mir Sie Beede ooch recht sehre,
Un mach en Kompliment von die Madam.

Se ließ zum heut'jen Feste jratelieren
Un schicken hier een kleenes Anjebind;
Wir dahten lange druf zu Haus studieren,
Un wußten jar nich, wat det sollte sind.

Der Meester wollte eene scheene Pulle;
Er meente, de verscheuchte alles Leid,
Da sagte aber denn nu unse Olle,
De Meesterin, er wär' nich recht gescheidt;

De Pulle dähte man Unfrieden machen,
Det wäre jar nischt vor en Ehemann,
Da dränk' er leicht bei kleenen Ehstandssachen
Sich eenen unjeheuren Käfer an,

Pantoffeln aber müßten heut' zu Dage
In jedem guten Ehestande sein,
Man hörte vill zu ville von der Klage
Ob unjezog'ner Ehemänner schrein.

Pantoffeln, sagt se, wär'n de rechte Rute,
Womit man Ehemänner artig macht,
De dahten manchem Eenen wat zu Jute,
Der früher den Pantoffelheld verlacht.

(Die Pantoffeln freudig hervornehmend.)

Hier sind se nu; ach Jott et is 'ne Wonne,
Se sind so scheen gewixt, so spiegelblank,
Se blänkern jrad' wie Sirop in de Sonne,
Un sind so scheene schmeidig un so schlank.

Herr Bräutigam, nu hören Se, ick habe
An Ihnen ooch recht freundschaftlich jedacht,
Un disse kleene Polterabendsjabe
Recht dünne man, nicht stark jemacht.

Ick dachte mir so jrad' an Ihre Stelle,
Un wenn ick später Hochzeit jeben duh' -
Mach ick Pantoffeln mir von Ziegenfelle
Un duh' se selbst am Polterabend zu.

Nanu ist't alle; leben Se zufrieden,
Un treffen wir nach fünfundzwanzig Jahr
Uns allzusammen noch gesund hienieden -
Versohle ick Sie des Pantoffelpaar!


kurzer Vers zur Hochzeit


Eine Köchin

(Ein Kochbuch überreichend.)

Ich nahe mich dem Fräulein Braut demütig sie zu grüßen,
Von (ein Ortsname) bin ich herspaziert auf meinen höchsteigenen Füßen.
'Ne Köchin - hab' ich mir gedacht - sei Ihnen jetzt vonnöten,
Da möchte ich denn gar zu gern in Ihre Dienste treten.
Verstehn tu' ich zwar nicht recht viel, allein das wird nichts schaden,
Ich habe dieses Kochbuch mir gekauft im Bücherladen,
Draus koch' ich Ihnen jederzeit, was Sie nur wollen haben,
Daß Sie und auch der Herr Gemahl sich sollen daran laben.
Und was den Herrn Gemahl betrifft, so hab' ich schon erkundet,
Was ihm an Leibgerichten wohl vor allen andern mundet.
Drauf hab' ich mich denn exerziert und werd' vor allen Dingen
Recht oft und viel ihm auf den Tisch die Leibgerichte bringen.
Gelt, Fräulein Braut, sie schlagen ein! Ich seh's an Ihren Mienen!
Als Zeichen meiner Dankbarkeit weih' ich dies Kochbuch Ihnen!
Ich hab's studiert, studieren Sie's nun auch, das möcht' ich raten,
Dann wollen lustig wir daraus zusammen kochen und braten!



hochzeits gruss
hochzeits reime
Glückwunsch Hochzeit
wunsch hochzeit
Reim zur Hochzeit

spruch hochzeit
gruß hochzeit
Hochzeitslyrik
Hochzeitspoesie
Hochzeit Vers
Hochzeitsgedichte
Hochzeitswünsche
Hochzeitsgrüße
Hochzeitsglückwünsche
Hochzeitsgedicht
Hochzeitstexte
Gedichte zur Hochzeit
Hochzeitssprüche
Glückwünsche zur Hochzeit
Silberhochzeit Glückwünsche
Gedichte zur goldenen Hochzeit
Polterabend