III. Zur Überreichung anderer verschiedener Geschenke

A. In besonderen Kostümen



Ein Bauernmädchen

(Mit einem Korbe beliebigen Inhalts.)

Hier geh' ich wohl recht? - Ja, ja, hier muß es sein; -
(Knixt.)
Na, guten Abend auch! -
(Knixt.)
Gott grüß' Euch fein!

(Sieht sich ringsum, für sich:)

Wie mich das Alles so groß beschaut;
Fänd' ich nur erst mal die Jungfer Braut! -

(Geht auf die Braut zu und zupft sie beim Kleide, laut:)

Du, höre! Bist Du's? - Ei, lache nicht!
Ja, ja, Du bist's, - mir sagt's Dein Gesicht;

(Auf den Bräutigam zeigend.)

Und Dieser da, mit dem dunklen (blonden) Haar,
Das ist Dein Bräutigam wohl, - nicht wahr?
Na, siehst Du! da komm' ich vom Dorfe her;
Gewiß, es ward mir gar zu schwer;
Aber der Vater wollt's, da half kein Flennen -

(Auf den Rücken deutend.)

Sonst gibt's welche drauf! - drum mußt' ich rennen.
Und da soll ich Euch vor allen Dingen
Schöne Grüße von den Eltern bringen.
Der Vater meint, Ihr müßt ihn kennen;
Ich soll nur seinen Namen nennen:
Reimbauer heißt er, aus Ilmenhain;
Er kommt oft zum Markt in die Stadt herein,
Und ist noch gestern mit neuen Besen
Zum Verkaufe hier im Haus' gewesen.
Da hat er denn gehört von weit',
Daß morgen die Jungfer Tochter freit,
Und als er heute früh erwacht,
Da sagt' er: "Käthe", sagt' er, "gib Acht!" -
(Die Käthe bin ich, daß Ihr es wißt) -
"Was mir in den Sinn gekommen ist."
Da wurd' ich schon vor Schrecken blaß,
Denn in den Sinn kommt ihm selten was,
Und als ich wie Espenlaub gezittert,
Fuhr er fort: "Ich hab' Dir'n Dienst erwittert
"Bei einem vornehmen jungen Paar,
"Sollst feine Manieren lernen übers Jahr;
"Drum mach' Dich hurtig schier und glatt;
"Du mußt noch heute in die Stadt! -
Die Milchkanne fiel mir aus der Hand;
Die Mutter wurde auch bleich wie die Wand, -
Ach! die behielt' ihre Käthe wohl gern! -
Und Nachbars Hans kam just von fern -

(Zum Bräutigam.)

Höre! der Hans, das ist mein Bräutigam,
Gerade wie Du so schmuck und stramm;
Aber der Vater, der will's nicht leiden,
Die Mutter nur, die hilft uns Beiden,
Daß wir uns doch zuweilen sehn; -
Sonst wär's gewiß um mich geschehn! -
Wie nun der Vater so gesprochen,
Da hab' ich gedacht: da nützt kein Pochen,
Und bin still in die Kammer gegangen,
Den Sonntagsstaat hervor zu langen.
Bald aber ist die Mutter gekommen,
Und hat mich heimlich vorgenommen,
Und mir guten Rat auf den Weg gegeben,
Und - auch noch etwas,

(Auf den Korb deutend.)
- da trag' ich's eben.

Da soll ich Euch nun offen sagen:
Meine Fehler sind kaum zu ertragen!
Ich bin ein leichtfertig, schnackisch Wesen,
Kann nicht einmal schreiben, noch lesen;
Eure Kleider wollen mir nicht behagen,
Und mit Vornehmtun mag ich mich gar nicht plagen!
Aber das Schlimmste ist: ich alberne Gans
Denke nur immer an meinen Hans!
Drum mach' ich Euch Alles just verkehrt:
Den Kälbertrog setz' ich auf den Herd,
Und den Kessel mit Grütze in den Stall -
Ei, Du meine Güte was weiß ich's all'! -
Kurz, so ein Ding, wie ich, ist eine wahre Plage;
Das sagt der Vater auch alle Tage; -
Drum meint die Mutter, Ihr sollt mich nicht nehmen,
Sonst müßte sie sich entsetzlich grämen!

(Den Korb niedersetzend.)

Aber statt meiner das Körbchen hier,
Das nehmt zum Hochzeitgeschenk von mir,
Und möge Euch des Himmels Segen
Geleiten auf allen Euren Wegen! -
Jetzt muß ich eilen, denn zu Haus
Sieht die Mutter wohl oft nach der Käthe aus, -
Und auch der Hans erwartet mich traun
Schon vor dem Dorf am Gartenzaun!


Hochzeitsglückwünsche


Eine litauische Bäuerin

Hochverehrte! schön guten Abend
Dem Bräutchen und Andern denselben Gruß;
Ist auch das Wetter nicht so sehr labend,
Ich doch nach (... Wohnort ...) heute kommen muß;
Denn gelaufen kamen einige von den Huben zu mir,
Und gaben mir Wünsche ans Brautpaar hier.
Da hab ich mich denn aufgepackt,
Die Pferde getrieben mit hi! und ho,
Und mancher hat sich noch angehackt,
Der auch Geschäfte hat aldo.
Ich möchte dem Bräutchen gern was lehren. -
Der Herr wird es mir doch nicht wehren?
Wer da ziehen will in ein neues Haus,
Treibt gern vorher alles Übel hinaus.
Dazu ist, wie man in Litauen so spricht,
Vor allem nötig, daß es nicht
An Besen, Brot und Salz gebricht.
Dies muß immer das Erste sein,
Was da kommt ins neue Haus hinein.
Die Zeichen will ich Dir deuten,
Wie es gebräuchlich unter uns Leuten.
Was der Besen uns zu tun heißt,
Das Du doch sicherlich wohl weißt.
Wo nun der Besen zuerst zieht ein,
Da wird es stets sauber und freundlich sein.
Es kündet uns das liebe Brot,
Daß darum werde niemals Not;
Denn wo voran das Brot wird getragen,
Dahin wird sich nimmer die Sorge wagen,
Und wo Brot und Besen nicht fehlen,
Da kann ich Dir von Salz erzählen.
Die Köchin vergisset sicherlich nicht
Es zu tun in jedes gute Gericht;
Dies muß dem Ganzen den Wohlgeschmack geben,
Den wir immer bedürfen zum Leben.
Zufriedenheit versprechen Dir
Die Körnlein Salz, die kleinen, hier.
Wo sie nur wohnet im Herzen
Da schallt es im Hause von traulichen Scherzen.
Weil ich es mitunter gefunden,
Daß oft das Beste zurücke blieb,
Hab dies zu den Wünschen ich mitgebunden,
Auf daß es mit ihnen zu Euch zieht.
Die Zeichen führ' ich Euch jetzt entgegen
Und möchte sie gern in die Hand Dir legen,
Daß stets Zufriedenheit Ihr fändet
In Eures Hauses festem Bau
Und alles möge gut sich wenden!
Dies wünschet Euch die Bauersfrau: -
Und daß der Herr sich möge freuen
An seiner Liebsten Lieb' und Treue.
So kann ich denn froh zurücke kehren,
Von Eurem Glücke die Freunde zu Hause belehren.





Ein Bauernjunge

(Mit einem kleinen Kistchen.)

Als ich in der Dämmrung meine Herde
Langsam heute ließ nach Hause gehn,
Sah ich vor mir, auf der lieben Erde,
Dieses neue, kleine Kästchen stehn;
Ei potz Velten! wie ich da mich freute,
Wie so eilig mich darnach gebückt!
Aber ach! es ist auf jeder Seite
Ein großmächtig Siegel drauf gedrückt! -
Daß man so was respektieren müsse,
Sagt' der Herr Schulmeister oft uns schon,
Drum beflügelt' ich die müden Füße,
Lief, der versuchenden Neugier zum Hohn,
Eilig über Feld und duft'ge Wiese,
Daß ich baldigst zum Kamine käm',
Um zu seh'n, wie die Adresse hieße,
Denn Geschrieb'nes selbst les' ich bequem;
Da sah ich denn beim hellen Scheine:
An Bräutchen N. N. (Vorname der Braut) hier.
Flugs ich im Hochzeitshause erscheine,
Zu übergeben Dein Eigentum Dir.
Doch, was auch Alles die Schachtel fasse,
Ob ein wert oder unnütz Geschenk,
Dennoch den armen Finder nicht hasse,
Sondern freundlich sein beim Schmause gedenk'!
Dann hoch in der Freude mein Hütchen ich hebe
Und rufe jubelnd, wie jetzo, laut:
So glücklich, so fröhlich, wie heute, lebe
Der Herr Bräutigam stets mit der teuren Braut!






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