Eine Kellnerin

(Mit einer bairischen Bierkuffe.)

Guten Abend, Herr Bräut'gam! - Was bring' ich hier? -
Ei nun, ein Küffchen bairisch Bier!
Das schäumt, das gärt, - verlangen Sie nicht?
Sie machen ja ein so grämlich Gesicht -
Sie schütteln den Kopf, was soll denn das heißen?
Sie werden das Bier doch zurück nicht weisen?
Nun Prosit! - Herr Bräut'gam, ich kann's nicht versteh'n,
Warum Sie noch immer mich groß anseh'n?
Ist's etwa gar, weil Sie sich schämen,
Es hier in Gesellschaft anzunehmen? -
Das ärgert mich, und wissen Sie was,
Ihnen zum Ärger, dem Bräutchen zum Spaß,
Erzähle ich, ohne mich zu genieren,
Wie gut Sie's verstanden, zu pokulieren.
Daß Sie, was in unserm Konto zu lesen,
Unser bester Stammgast gewesen,
Daß Sie am allermeisten vertragen,
Fünf, sechs Kuffen täten hinunterjagen
An jedem Abend, - verstehen Sie mich?
Ja, 's war ein Bruder Liederlich,
Der Musje Bräut'gam; jetzt will er sich zieren,
Das Gläschen jüngferlich refüsieren,
Als guckt' er nun und nimmermehr hinein -
Pfui, wer wird ein solcher Philister sein.
Herr Bräut'gam! wenn's eine Schande wär',
Zu trinken, da schenkt' ich nimmermehr.
Wie sahen Sie's früher doch anders an!
"Es trinke Jeder, so lang' er kann,
"Man trinkt im Leben doch niemals genug!" -
Das war Ihr liebster, Ihr steter Spruch.
Und wie das Bräutchen da sitzt so mild;
Glaub' nicht, daß sie gleich schmollt und schilt,
Wenn Sie nur nippen vom edlen Saft,
Das macht ja frisch, das gibt ja Kraft,
Und wissen Sie, wie's am besten schmeckt? -
Nicht mehr im Keller tief versteckt,
So dürfen Sie ferner die Zeit nicht vertreiben,
Zu Hause vielmehr, im trauten Verein
Mit Ihrem Weibchen werden Sie bleiben;
Das wird ein herrliches Trinken sein!
Sie sagen: Prosit! Sie tun sich Bescheid,
Sie trinken aus Einem Glase Beid'.
Die Frau kredenzet höchst fidel,
"Du bist ein Weibchen ohne Fehl!"
""Du bist der allerbeste Mann!""
Drauf sehen Sie sich schwärmerisch an
Und herzen und küssen sich auch mitunter -
Nun sprecht! Ist der Commers nicht munter? -
Und wenn's so sein wird, denket mein!
Ich hab' dies Gläschen mitgebracht,
Zum Angebind' es Euch zu weihn,
Und diesen Wunsch Euch zugedacht:
So wie der Herzen reinste Flammen
Verbunden Euch, so steht zusammen
Durch's ganze Leben ohne Wanken;
Du sollst am Mann empor Dich ranken,
Du holde Frau - und Du sie stützen,
Mit kräft'gem Arme sie beschützen,
So läßt, was Eure Herzen hegen,
Der Himmel sicher stets gedeihn,
Ihr selber aber schafft im Regen
Euch gleich den klarsten Sonnenschein,
Und jederzeit umschwebt Euch beide
Der Frohsinn mit dem ros'gen Kleide!


Hochzeitsglückwunsch


Ein Briefträger

(Eine Mappe bringend.)

Ihr wollt erlauben, edle Herr'n und Frauen,
Daß ich zum Feste, reich an Freud' und Glück,
Um hier das Paar, das stattliche zu schauen,
Eintrete einen kurzen Augenblick.
Wer kennt mich nicht? Mit wechselndem Empfinden
Erfüllt mein Kommen aller Herz und Sinn,
Weil bald ich Frohes habe zu verkünden,
Und bald ein Bote trüber Kunde bin.
Doch wie es sei, ich bringe stets Erregen,
Ich bringe Spannung, Hoffnung und Genuß,
Und eilig folgen bald ein heißer Segen,
Bald Grimm und Zorn mir auf dem flücht'gen Fuß.
So geht es täglich; ach! ich armer Bote,
Gehetzt und müde, dienstbar aller Welt
Ermattet oft vom Laufen bis zum Tode,
Find' sicher gern ein Plätzchen hier bestellt.
Ich brachte ja so oft, zu tausendmalen,
Der schmucken Braut manch' süßen Brief voll Glück,
Gewiß durchwebt von Lieb' und Sonnenstrahlen,
Von schöner Hoffnung auf ein reich Geschick.
Wie Deine Hand erbebte, - laß mich's sagen,
Du holde Braut, bei jedem Liebesblatt,
Das ich zu Dir stets freudenreich getragen,
Das Dich bewegt', als käm's an seiner Statt.
Oho! ich weiß wohl, leugnen kannst Du's nimmer,
Es wurde still und warm ans Herz gedrückt,
Ich sollt' es merken wohl und sagen nimmer,
Daß ich den Glanz der Freude stets erblickt.
O gönn' es mir! denn Glück und Lust zu bringen,
Ist gar zu hübsch und selten obenein, -
Und ist's nicht wahr, nun darf von solchen Dingen,
Wie billet doux, die Rede nicht mehr sein?
Wohlan! ich muß als weiser Mann mich schicken,
Doch wünscht' ich gerne, daß für alle Zeit
Freundlich nach mir Ihr immerdar mögt blicken,
So wie bisher, so huldvoll fast wie heut.
Ich will versprechen auch und treulich halten:
Nie bring' ich einen Mahnbrief in das Haus,
Nie eine Kunde, die in düst're Falten
Die glatte Stirne leget trüb' und kraus.
Nur rot soll stets der Briefe Siegel sein,
Der schnell Euch steigere zu Exzellenzen,
Oder Fortuna golden führe ein.
Nie soll ein Weh' der Teuern in der Ferne
Durch meine Briefe in das Haus hinein;
Nicht wahr, das höret und das hofft Ihr gerne,
Und glaubt's, ich will ein Mann der Wahrheit sein.
Doch jetzt Ade! Laß' Dir zum Meingedenken
Und zur Erinn'rung einer schönen Zeit
Die Mappe hier für Deine Briefe schenken;
Sie sei zu freud'gem Inhalt nur geweiht!
Das Liebeswort, durch mich zu Dir getragen,
Ob seine Schrift auch nach und nach verbleicht,
Es möge durch die Tat Dir sagen:
Daß wahre Liebe nimmer von Dir weicht.





Ein Postillon

Werte Herr'n und Frau'n, Ihr lieben Gäste,
Die so froh Ihr seid bei diesem Feste,
Wollet gütigst mir Pardon gewähren,
Weil ich muß in dem Vergnügen stören.
Ein Paar Worte nur hab' ich zu sprechen,
Werde d'rum nicht lange unterbrechen.

(Zum Brautpaar:)

Liebes Pärchen, graden Wegs vom Himmel
Trug mich fliegend jetzt mein rascher Schimmel,
Und ich lenkte rüstig seine Schwingen,
Hab' Euch eine gute Post zu bringen.
Droben in dem Reich der guten Geister
Ist Merkur der Post bestellter Meister;
Dieser sprach vor etwa zehn Minuten:
"Schwager! sattle rasch, du mußt dich sputen,
"Nimm das beste Roß dir aus dem Stalle,
"Reite flugs hinab zum Erdenballe,
"Dort wirst du in einem Hochzeitshause
"Zwischen Tanz und Spiel beim frohen Schmause
"An das Brautpaar diese Briefe bringen.
"Sie zu finden, muß dir leicht gelingen,
"Denn vom Angesichte strahlen beiden
"Liebe, Glück und tausendfache Freuden."
Und ich schwang mich blitzschnell in die Bügel,
Nahm die Briefe und ergriff die Zügel,
Und beim allerletzten Sonnenschimmer
Jagt' ich durch der Sterne Goldgeflimmer.
Bin hier vor der Türe abgestiegen,
Bringe Euch mit innigem Vergnügen
Diese Briefe, die Euer Los verkünden,
Das für Euch im Ehestand zu finden.
Dieser mag dem Bräutchen hier belieben,
Von Fortuna ist er selbst geschrieben;
Die Versicherung enthält dies Schreiben:
Dir zur Seite wird sie immer bleiben.
Und den andern, für den Herrn daneben,
Hat Herr Hymen selbst zur Post gegeben;
's ist ein Schutzbrief seiner hohen Gnade,
Dich zu leiten auf dem Ehepfade.
Doch auch ich komm nicht mit leeren Händen,

(Gibt ein Geschenk.)

Kann ich gleich nur sehr Geringes spenden;
Nehmt es an - lebt wohl! - ich kann nicht weilen,
Denn mein Stundenzettel heißt mich eilen.

(In die zu überreichenben Briefe können folgende Strophen geschrieben werden:)

(An den Bräutigam:)

Bräutigam! Du bist es wert,
Daß die Welt Dich liebt und ehrt;
D'rum sei Dir von meiner Hand
All mein Segen zugewandt.

gez. Hymen,
Beschützer der Ehen.

(An die Braut:)

Holde Braut! So fromm und mild,
Warst Du stets der Tugend Bild;
Darum sei Dir Glück und Frieden
Jetzt und alle Zeit beschieden.

gez. Fortuna,
Beherrscherin des Glücks.


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