Ein Gärtnermädchen

(Mit einem Blumen-und Fruchtkörbchen schüchtern eintretend. Unter den Blumen und Früchten kann noch ein besonderes Geschenk verborgen sein.)

Ist es erlaubt herein zu treten?
Ich bitte sehr, entschuld'gen Sie.
Ich bin vom Dorf, und weiß in Städten
Nicht recht Bescheid mit höh'rem Pli.
Es kam vor Kurzem mir zu Ohren,
Es hab' die Freundin einen Mann
Zu ihrem Ehgespons erkohren,
Der sie beschützen soll und kann.

(Mit einem Seufzer.)

Das Schützen, ach! ist so ein Dingel,
Ich hatt' auch einen Schützer schon;
Allein der undankbare Schlingel
Ist desertiert, er lief davon.

(Wieder heiter.)

Nun, darum will ich mich nicht grämen,
An Männern es wohl nie gebricht.
Verzagen? - Da müßt' ich mich schämen;

(Mit naiver Koketterie.)

Ich bin doch häßlich eben nicht.

(Sich besinnend.)

Ja, ja, was ich doch sagen wollte:
Warum bin eigentlich ich hier?
Ganz recht, nun weiß ich, was ich sollte;
Der Vater meint: "Geh! Gratulir'!
Such' erst in unserm kleinen Garten
Die schönsten Frücht' und Blumen aus;
Man wird von Dir nicht mehr erwarten,
Als höchstens einen Blumenstrauß."
Da bin ich fröhlich denn gesprungen,
Zu füllen dieses Körbchen hier,
Bin damit förmlich eingedrungen,
Bitt' einmal noch, verzeiht es mir.
Mit solchen Blumen, wenn ich's könnte,
Bestreut' ich Euren Lebenspfad,
Wenn meinen Wunsch Erfüllung gönnte
Das Schicksal - würd' es in der Tat
Mit Rosen, Veilchen und mit Nelken,
Mit Efeu und mit Immergrün,
Mit solchen Blumen, die nie welken,
Euch Eure Lebensbahn umziehn.
Ein Wunsch ist aber noch zurücke,
Den tief mein Herz im Innern spricht:
Bewahret stets in Eurem Blicke
Für mich noch ein Vergißmeinnicht!

(Zur Braut gewendet.)

Die Myrte heut' in Deinen Haaren,
Strahlt jungfräulich im schönsten Glanz;
Doch heut' nach fünfundzwanzig Jahren,
Bring' ich Dir einen Silberkranz!


grüße hochzeit


Ein Blumenmädchen

Gegrüßt seid! Wie? in Euerm Häuschen,
Bin ich Euch fremde hier?
Ihr kauftet doch schon manches Sträußchen
Und manchen Kranz von mir.

Ei, auf dem Markte tut Ihr immer
So freundlich, so verwandt;
Doch hier, bei diesem Glanz und Schimmer,
Schein' ich Euch kaum bekannt -

Verzeiht! ich konnt' dem Herzensdrange
Durchaus nicht widerstehn;
Euch Beide wünscht ich ja schon lange
Als Brautleut' mal zu sehn.

Und daß der Polterabend heute,
Jetzt hier gefeiert wird,
Das sagten letzthin mir die Leute
Und gestern noch der Wirt.

Bei solchem Fest Euch Blumen streuen
Und ganz mein Herz Euch weihn:
Ja, wenn mich das nicht sollt' erfreuen,
Müßt ich nicht Lieschen sein.

Drum bring' ich Lilie, Ros' und Veilchen, -
Nehmt sie recht freundlich hin, -
Von jeder Blumenart ein Teilchen,
Selbst auch den Rosmarin.

Zwar könnt' ich jede Blum' Euch deuten
Wohl aus der Blumensprach';
Doch schäm' ich mich hier vor den Leuten;
Und, wollt Ihr's, hol' ich's nach.

(schelmisch:)

Nur für zwei, drei - da find' doch lieber
Sogleich die Deutung statt:
Für dies hier, schaut! und gegenüber
Für Myrt' und Efeublatt.

Um dieses Blümlein zu erringen,
Gäb' Mancher Gut und Blut;
Allein der Sinn muß es umschlingen,
Der ist: "Ich bin dir gut!

"Sei standhaft," ... ruft die Myrt' erhebend,
"Der Liebe Lohn ist dein!"
Das Efeublatt, die Myrt' umgebend,
Schwört, ewig treu zu sein. -

Seht, welcher liebevollen Deutung
Sich diese Blümchen weihn!
O denket stets an die Erbeutung
Der süßen Blümelein.

Und nun nehmt Alles, Blum' und Blüte
Mit freundlichem Gesicht; ...
Der Wunsch, der stets mein Herz durchglühte,
Blüht im Vergißmeinnicht. -

(Sie gibt dem Bräutigam Myrte und Efeublatt, mit einem Rosenbändchen verbunden, der Braut das Tausendschönchen (oder Gänseblümchen), und streut die noch übrigen Blumen über Beide aus. Dann mischt sie sich unter die Andern.)





Bei einem Blumenkörbchen

Von einer Freundin

(Zur Braut.)

Seiner Gaben allerbeste
Sendet Dir der junge Mai,
Daß an Deinem schönsten Feste
Sie Dein Auge sanft erfreu'.
Freundlich, wie die Frühlingssonne
Diese Blüten angelacht,
Lächle Dir des Glückes Wonne
Schöner, als Du je gedacht!
Blicke hin auf Floras Schätze:
Lieblich ist dies zarte Bild;
Daß es sinnreich Dich ergötze,
Ist es hier und duftet mild.
In der Blumen zartem Leben
Finden wir den Quell der Lust,
Deutung ihrer Pracht zu geben,
Ist ein Spiel der Menschenbrust.
Liebe glüht die zarte Rose,
Gönne freundlich ihr den Blick,
Und die Dornen ziehn die Lose
Dir auf ewig dann zurück.
Und das schönste Bild der Treue,
Rein und zart wie Himmelsglanz,
Zeigt Dir jener Blüte Bläue
In der Blätter Hoffnungskranz.
Unschuld, dieser Schmuck der Seele,
Lächelt in dem reinen Weiß,
Und zur Freude heut' erwähle
Dir das teure Myrtenreis.
So umschweben Lieb' und Treue,
Hoffnung, Unschuld, Freude Dich,
Und mit jedem Morgen freue
Mehr die frohe Seele sich!
Welkt auch dann die flücht'ge Blüte,
Die Dir keine Spuren läßt,
Steht im liebenden Gemüte
Dennoch ihre Deutung fest.
Daß Dir nichts dies Bild je raube,
Daß es nimmer von Dir weicht,
Ist der Freundin froher Glaube,
Die es liebend Dir gereicht.


Bei einem Rosenbouquet

(Zur Braut.)

Eine Blume, hold und schön vor allen,
Prangt am Thron der Liebeskönigin;
Du, der heut' ihr schönstes Los gefallen,
Nimm der Liebe Sinnbild, nimm es hin.
Duft und Glanz, sie mögen Dich ergötzen,
Aber jene Dornen, ihre Wehr,
Sollen nimmer, nimmer Dich verletzen,
Denn der Liebe Dornen schmerzen sehr.





Ein Genius

(Mit einem Strauße von Frühlingsblumen und einer Schale mit Früchten.)

Im Herbste

Des schönsten Festes Morgen war gekommen,
Die Sonne stieg empor mit neuem Glanz;
Der Nebelschleier war der Welt genommen,
Und rasch begann des jungen Tages Tanz,
Der, von der Morgenröte kaum beglänzet,
Sein Haupt mit frischen Rosen schon bekränzet.
Die Erde füllte sich mit Balsamdüften
Und dampfte Opfer an der Berge Fuß,
Die kleinen Vögel jubelten in Lüften,
Dem jungen Tage brachten sie den Gruß!
Da trat der Herbst mit seiner Freudenfülle
Mit leisem Gruße hin in die Natur,
Und brach des kaum erwachten Tages Stille,
Und Leben sprudelte rings auf der Flur!
Er brachte auf des Morgens Weihaltar
Die schönsten Früchte Eurem Feste dar!

(Er überreicht die Früchte.)

Doch, daheim im Vaterhause,
Träumend süß von Blum' und Lied,
Und von Blüten reich umblüht,
Schläft der Lenz in stiller Klause -
Seine Zauber sind gebunden,
Seine Ahnungen entschwunden!

Liebe sitzt an seinem Bette,
Sorgt und wacht, daß, wenn er träumt,
Sich kein Unheil ungesäumt
Nahe seiner Blumenstätte;
Aber Euch will Frühlingsblüten
Sie zum frohen Feste bieten.

(Er überreicht die Blumen.)

So nehmt sie hin, schlingt sie um Herbstes Gaben,
Daß Lenz und Herbst vereint zum Fest Euch grüßt,
Daß auch die Früchte dann noch Blüten haben,
Wenn fern des Frühlings süßer Zauber ist!

So mag, wird einst des Lebens Herbst Euch glänzen
Erinnerung die Scheitel Euch bekränzen!
Dann labt Ihr Euch an Eurer Taten Fülle!
Der Brautkranz leuchtet aus vergangner Zeit,
Und durch des Herbstes früchtereiche Stille
Glänzt Lenzes Blüte, die die Lieb' Euch streut!





Ein Gärtner

(Mit einem Rosenstocke und einer Gießkanne.)

Ich komme direkt aus dem Ehestandsgarten,
Wo, treu gepflegt, viele Blumen blühn,
Doch kann man darunter auch Nesseln erwarten,
Und taube Blüten im schattigen Grün. -
Ich bin der Gärtner, flink und geduldig,
Ich tue immer, was man befiehlt,
Drum bin ich an allem Unheil unschuldig;
Denn wenn Madame den Herren spielt,
Verwelket das Blümchen Männertreue
Und hänget sein Krönchen matt und schwer,
Und ringsum wuchert dann, statt seiner,
Schmarotzerpflanzen, ein ganzes Heer! -
Doch wo der Herr mit strengen Blicken
Von Morgens bis Abends murrt wie ein Dachs,
Da sieht im Unkraut man ersticken
Das zarte Blümchen Frauenflachs! -
Bei Hagel und bei Gewitterstürmen,
Die 's oft am Ehestandshimmel gibt,
Dann ist's im Garten recht betrübt;
Wie soll die Blumen man beschirmen?
Der Stützen beraubt, gebrochen, zerknickt
Man alle Gewächse des Gartens erblickt. -
Oft gibt's auch große Sonnenhitze,
Und Dürre drückt das arme Land;
Dann muß der Gärtner fleißig gießen,
Daß nicht die Wurzeln faßt der Brand,
Daß nicht Violen, Rosen und Nelken
Im scharfen Strahl zu Tode welken!
Doch Ihr, ich weiß es, werdet pflegen
Die zarten Blüten allzumal,
Sie fleißig begießen, die Hände regen,
Daß sie nicht trifft des Blitzes Strahl,
Daß nur der Liebe Sonnenblicke
Sie weihe dem freundlichsten Geschicke. -
Daß nun für Euch, geliebte Beide,
Nur helle, sonnige Tage blühn,
Zog ich Euch, mit der reinsten Freude,
Die Rose in der Hoffnung Grün!
Wollt treu sie pflegen und sie begießen
Mit liebender Sorgfalt Tag für Tag,
Dann werden tausend Knospen sprießen,
Und froh der Gärtner ruhen mag.
Die Gießkanne nehmt und die Rose dahin
Und denket mein, wenn ich fern Euch bin!






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