Für zwei und mehrere Personen

A. In besonderen Kostümen



Hochzeitssprüche


Der Tagesbefehl

(Eine Wache.)

Daß zur Vermählungsfestlichkeit
Des hohen Brautpaars Alles heut
In bester Ordnung möge sein -
So schärfen wir Euch ernstlich ein:
Es nehme jeder männiglich
Die Ordre wohl ad notam sich.

Die werten Herrn und Damen hier
Insonderheit bedeuten wir:
Es lasse ja ein jeder fein
Das Pochen und das Zischen sein -
Und wer dergleichen Flausen macht,
Wird schnurstracks zum Arrest gebracht.

Gesetzt nun casu posito
Wenn einen in dem Publiko
(Der Fall wär' so undenkbar nicht)
Zum Gähnen just der Kitzel sticht:
Dem wird bei Wasser und bei Brot
Arrest anhierdurch angedroht.

Und wird ein schlechter Witz gemacht,
Wer da nicht ganz unbändig lacht,
Die Hände braun und blau sich klatscht -
Und Bravo schreit - der ist gemastcht
Auf ewig - ewig; denn ihm bricht
Den Stab ein strenges Kriegsgericht.

Und weil es nun gar oft passiert,
Daß das Gedächtnis echappiert,
Und man dann eine Pause macht;
Wer sich da untersteht und lacht -
Den bring' die Wache zur Raison
Und lehre ihm den guten Ton.

Vor allem als Hauptrequisit
Empfehlen ernstlich wir hiermit
Geduld und Langmut bis zum Schluß;
Denn wer vor den Finalibus
Aus Langerweile desertiert,
Wird ohne Gnade füsiliert!

(Er zieht eine Hand voll Bonbons aus der Tasche.)

Sergeant! Teile Er die Patronen unter die Compagnie!

Es nehme in dem Publikum
Ja Niemand irgend etwas krumm;
Zumal und singulariter
Sei ein gewisser werter Herr
Zu eignem Nutz und Frommen nur
Etwas vergeßlicher Natur!

Und endlich stelle man nur fein
Das Flennen ganz und gar hübsch ein;
Denn höhern Orts sorgt man dafür,
Daß ja nicht etwa einmal hier
Solch weinerliches Geisterpack
Uns mache derlei Schabernack.

Comus,
Oberst.





Zwei Feen

Erste.

Als einst - ein zartes Kind - zum Leben
Du durch der Vorsicht Wink erwacht,
Ward'st Du uns Feen übergeben,
Zu lichten Deines Daseins Macht -
Zu leiten Deiner Kindheit Spiele -
Dir zu erwecken Hochgefühle.

Zweite.

Wir wachten still bei Deinem Schlummer,
Wir sorgten liebend für Dein Glück;
Wir wehrten freundlich jedem Kummer
Und schufen günstig Dein Geschick.
Und daß Dein Glück unwandelbar
Sich auf des Herzens Reichtum gründe,
So brachten wir, zum Angebinde,
Vereint Dir Treu' und Freundschaft dar.

Erste.

Und Schönheit, Anmut weiht' ich Dir!

Zweite.

Die Sanftmut lerntest Du von mir!

Erste.

Und frohen Sinn und Sittsamkeit,
Das Mitleid und die Häuslichkeit,
Sie hab' ich Deiner Brust geweiht!

Zweite.

Und daß auch nicht ein Reiz Dir fehle,
So senkt' ich Lieb' in Deine Seele -
Dem Freunde hat sie Dich gegeben,
Der, Holde, Dich mit Myrten krönt!
Dein stilles Walten reich verschönt
Nun des Geliebten fern'res Leben;
Du wirst Dich seinem Glücke weihn!
Wir prägten Tugend nicht vergebens,
Braut! Deinem weichen Herzen ein!

Erste.

So magst Du nun zur Ferne ziehen,
Dir wird ja dort, am eignen Herd,
Ein Reichtum schöner Freuden blühen,
Die Dir der Liebe Glück beschert!
Und ob wir Fee'n auch von Dir scheiden -
Dein Freund wird Dich durch's Leben leiten!

Vertrau' ihm fest, in Glück und Tränen!
Doch fühlst Du einst im Herzen Sehnen,
Winkt Dir der Heimat trautes Land:

(Sie überreicht einen Klingelzug.)

Dann zieh' an diesem Zauberband.
Das Dunkel wird vor Dir zerfließen,
Wir nahn mit Deiner Lieben Grüßen,
Erinn'rung wird zur Seit' uns sein!

Denk' oft der Jugend Freudentagen,
Der Heimat denk' mit treuem Sinn!
Denk', daß dort Herzen für Dich schlagen,
Und sende Deine Grüße hin! -

Zweite.

(Einen Kranz emporhebend.)

Den Kranz! daß wir sie froh umwinden!
An Hoffnung reich der Zukunft Blick!
So (das Brautpaar bekränzend) möge Liebe Euch
verbinden!

Erste.

Dem Brautpaar Segen, Heil und Glück!





Ein Droschkenfuhrmann und ein Konstabler

(Droschkenfuhrmann mit der Peitsche eintretend. Er trägt eine Schachtel oder sonst ein Paket, worin ein Geschenk oder etwas Launiges enthalten sein kann. Nachdem er eingetreten, sieht er sich, wie Jemand suchend, im Zimmer um.)

Nanu! - Wo is denn hier der Herr?
Er ließ vor't Haus mir halten,
Un fragt: ob ick so gut nich wär',
Das Pack ihm zu verwalten.

Ick sagte: I, warum denn nich?
Sie kommen doch bald wieder?
Ja woll, sagt er, ganz sicherlich,
Un damit sprang er nieder

Vom Wagentritt, und rin in't Haus.
Det is nu bald 'ne Stunde.
Nu is et mit mein Warten aus -
Wo stecht denn nu der Kunde?

Bezahlen muß er vor die Zeit,
Da wascht ihn ab kein Regen.
Ick habe zwar nich gerne Streit,
Dabei is nie keen Segen.

Doch wenn der feine Herre denkt
Det ick sein Schafkopp wäre,
Denn kriegt er eene ufgeschwenkt,
Det sag' ick ihm - uf Ehre.

So mir nischt, dir nischt uf un weg,
Det sind man faule Faxen.
Wenn ick man wüßte, wo er stäch',
Denn lernt' ick ihm die Taxen.

(Sieht sich wieder um, dann zum Bräutigam:)

Nu seh mal an - da sind Sie jo,
Sie sitzen hier ganz stille,
Un ick schrei mir die Kehle roh,
Det is mir doch zu ville.

Wat soll ick mit die Schachteln hier?
Die kann ick nich gebrauchen;
Berappen Sie, verstehn Sie mir,
Denn kann ick weiter krauchen.

Sie denken so een Droschkenmann
Fährt blos zum Spaß? Ju'n Morgen!
Da kommen Sie bei mir schön an,
Ick werd' Ihn'n det besorgen.

Blos um det feine Fräulein da
Dhu ick mir menagieren,
Wenn des nich wäre, i nu ja,
Denn könnten Sie was spüren.

Hier nehmen Sie Jhr Eigentum,
Damit ich kann verschwinden.
So alle wer'n, det is keen Ruhm;
Doch's wird sich weiter finden.

(Zur Braut.)

Wird dieser Herr vielleicht ihr Mann,
Denn will ick Ihnen raten,
Sie binden ihn zu Hause an, -
Ja merken Sie den Braten.

Konstabler.

(Tritt ein.)

Wo ist denn hier der Kutscher?

Kutscher.

Hier!
Wat is denn nu schon wieder?
Wenn ick Ihn'n seh, denn geht et mir,
Ganz eiskalt durch die Glieder.

Konstabler.

Ihr Pferd ist ja nicht abgestrengt,
Wie dürfen Sie das wagen?

Kutscher.

Wenn sonst Ihn'n nischt det Herz bezwängt,
Das will ick Ihnen sagen.
Mein Schimmel is so gut dressiert,
Durchgehn? - I, Gott bewahre
Wenn ihm mal so was gar passiert,
Freß ick'n mit Haut un Haare.

Konstabler.

Sie dürfen überhaupt auch nicht,
Von Ihrem Wagen gehen.
Sie wissen, es ist meine Pflicht,
Sehr streng darauf zu sehen.

(Holt ein Notizbuch heraus.)

Wie heißen Sie? und dann zugleich
Wie ist die Wagen-Nummer?

Kutscher.

(Zum Bräutigam.)

Da Ihnen dank ick bloß den Streich
Sie machen mir viel Kummer.

(Zum Konstabler.)

Der Herr da is in meine Schuld
Sie müss'n ihn arretieren.

Konstabler.

Nur immer ruhig und Geduld,
Laß mir nichts kommandieren.
Wenn dieser Herr Euch schuldig ist,
So könnt Ihr ihn verklagen.

Kutscher.

Nun ja doch, siehste wie de bist?
Un denn noch Kosten dragen.
Sie stehn den bei, det ist ganz klar,
Doch werd' ick mir schon rächen.

Konstabler.

Jetzt fort, und hier nicht räsonniert!
Sonst geht es nach der Wache.

Kutscher.

Nu werd' ick ooch noch abgeführt?
Ick schwör' blutwürschtge Rache

(Der Konstabler führt ihn ab.)


spaßige Hochzeitssprüche



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