Ein Slowake mit seiner Frau und ein Harlekin

(Er mit Ratten- und Mausefallen an einem Drahtring über der Schulter; sie mit Fliegenwedeln von gekräuselten Holzfäden. Beide in ärmlicher Nationaltracht.)

Der Mann.

Gib Ocht, lieb Waib'l, hier hot's zu v'rdiena!
Hier sumst es u schwarmt's wie ums Körbl'l de Biena!
U wie is Ollis in Golli u Wichs!
Geld ho'ns wie Heu hie, u mir ho'n no nix.

Die Frau.

Geld mög'n's wol ho'n, doch für uhsre Wore
Do gibt Kaner wos, do will Jeder spore,
U mit daini Mäusi- u Rattifalle
Do wirschst wol besundersch hier Niemand g'falle.

Harlekin.

Das Frauchen irr'n sich, denn hier ist ein Fest,
Wo man das Schlechtste wie's Beste zuläßt.
Hier bringt man Alles und Jedes an'n Mann,
Wenn man's nur tüchtig herausstreichen kann.
Preisen Sie drum Ihre Waare nur aus.
Vielleicht nehm'n Sie dennoch viel Geld mit nach Haus.

Der Mann.

Siehst du, ma Schatzerl, 's wird Kaner v'rwehra!
Un wenn mir erschtli sie werde b'lehra,
Zu wos uhsr' Orbeit g'braucht werde kah,
Aho! do nehma sie's au schoh ah!

Die Frau.

Nu, mir woll'n a mol seha, do sitzt a hübsch Mädel,
Vielleicht g'braucht die so a Flieglawedel.
A fain jong Männche sitzt ihr jo zur Seit',
U is dos ihr Fraier, so is bold Hochzeit.

Harlekin.

I bin der Hanswurst hier; i hab' die Ehr,
Zu spielen den Narren auf viel Begehr.
Doch bin i daneben der Peter Plaisir
Und kann Euch am besten Bescheid sagen hier.
Ihr traft es: dort sitzet ein bräutliches Paar,
Heut ist Polt'rabend, morg'n Hochzeit sogar.

Die Frau.

Nu, do werd'n's au wol so a Dingelche kaufa,
U i brauch weiter domit nit zu laufa. -

(Zur Braut.)

Nehma Sie, liebes Mamsellche, sich ains,
Schauen S' hier is no a rechtes fains? -
Aho! Sie dürfa es nit so verochte
Wenn Sie's nur a bissel nähra betrochte.
I will Ih'n au soge, wozu man's b'nützt,
I hob sie selbar in Fraundorf g'schnitzt. -
Wenn Ahner so's Miltogs tut a Schläfle moche,
Muß der Ahndre dobei mit dem Wedelche woche,
U scheuche die Fliegla ihm furt vom G'sicht;
Denn sunsten, ja sehn Sie, sunst schläft er ja nicht.
Dos kribel u krobelt, u 's tut Ahn'n so pieka,
Doß Ahner si gor nit dobei kah erquieka.
U ah!! wie verdrühßli das Männche dann tut! -
Darum kahf Sie, Mamsellche, bei Zeit sich die Rut.

(Zum Bräutigam.)

Auch Sie, jonger Herre, Sie werden's bereue,
Wenn Sie das Gröschle zu geba sich scheue
Wie, wann's Weible a mol so a Kränkle a'facht
Wos hot's do, womit mer die Fliegla verjagt?

U wissa Sie, wos is für Fliegla hier mane?
Die mahn i, die d' Ruhe uhs störe, sunst kane.
Drum kaht Sie ains, Frahlen, fürs Männichen Ruh,
U kahf Sie, jong'r Herre, für's Frahlen eins zu.

(Nach einer kleinen Pause Jedem einen Wedel reichend.)

U woll'n's nix b'zohle, do will i's Ihn'n schenka,
Doß z'weile S'Beid' au a mi mol g'denka.
Es mocht mi so glückli, Sie glückli zu sehn,
U um Ihre Freundschaft do bitt i gor schön.

Harlekin.

Die weiß mit dem Handel und Wandel Bescheid,
Das muß man ihr lassen; so paßt es hier heut!
Doch ihr Mann, der zieht mir die Stirne so kraus,
Und sieht doch auch gar zu brummbärtig aus.
Verstellung ist's zwar, das merkt man nun wol,
Aber solche Verstellung! die ist fast zu toll. -

Der Slowake.

(Ihn angrinsend.)

Uha! i kan au a fraindli G'sicht schneida,
U wo es hipoßt, do tu i's mit Freida;
Obersch ma Waibl' hont ka Batz'n nit g'krigt,
U muß mer hungra, do v'rzieht mer's G'sicht.

Harlekin.

Wie's scheint, so lebst du von Speise und Trank
Und spielst die Gastrolle beim heutigen Schwank.

Der Slowake.

(Aufgebracht und drohend.)

Sakra! dos woll'n mir uhs doch v'rbitta!
Man't d'r Uchs, mer wahß nix vo faine Sitta?
I bi aus Uhngarn, u a Uhngar v'rsteht
Z'leba u wann er au hungera tät. -
Doß i wohr hont g'sproche, dos soll mer bold seha,
U ihm wird sei Witz u sei Grubheit v'rgeha.

(Er wendet sich zum Brautpaar und singt nach der bekannten Melodie "Ich bin der wohlbekannte Sänger".)

I bi d'r wuhlbikannti Sänga,
D'r vielg'rahste Rattifänga,
Den hie die oltberühmti Stodt
G'wisch besundersch nöti hot.
U wärensch Ratt noh so viela
U wär'n au Wieschelsch mit im Spiela,
Von olli saubr' i diesen Urt
Sie müschen mit ahnander furt!

(Wieder zur Gesellschaft, zugleich aber auch zum Paare.)

Ma Lieblingsliedl! Sie kenna's wol Olli?
Zwo Verschi hot's noh, doh d' sind mir entfolli;
Drin steht wos vo Kindla- u Mädelafang,
U ma Waibl nennt's döschhalb a garstgen G'sang.
Drum, is au d'r ane Versch oft noh erklunga,
So hob' i doh's Gonze lang nit mehr g'sunga -
Für ma Waibl loss i Ollis! ... trof's bei Pommerafeld,
Do drüben bei Bahmberg u hob's glei g'wählt;
Denn ob mer tut posse, dos markt mer gor bolde,
U für ollis Ahndr' loss den Herrgott mer wollte.
I lieb ma Herzwaibl, ma Waibl liebt mi.
U nu orbeit mir z'somme u verlosse uhs nie.
So kan die Z'friedenheit nimmra uhs fehla,
U d'r Ahn kan d'n Ahnd'rn au nimmra nix schmäla;
Denn wos mir b'kumma, dos ho'n mir jo Baid,
U mir denka, wos nutzt uhs bei d'Surga noh Strait.
Kummt obersch a Hod'r a mol, tut all ma Leba
Ma wund'rgut Waibl mi immra nohgeba,
U tun dos die Waibla, saind d'Männra au g'schaidt,
U straita's nit Baida, hot's gor kanen Strait. -
Kunnt erschtli ma Waibl nit recht mi v'rsteha,
Tät's Ollis mi bloß an d'Oigle abseha,
Oitzt ohmt se ma Sprochl' schon selbera noh,
U schmunzl' i dorüber, hu! wos freut sie si do! -

(Plötzlich sich besinnend, bei Seite.)

Doh i schwatz vo ma Waibl u tu s ganz v'rgessa,
Worum si do a Pärche so stottli hont g'sessa!
D'seind heut nur noh Brautli, u mer bringt, wie mehr kah,
Zum pultrigen Obend 's Herzwünschelche rah. -

(Zutraulich zum Paare.)

Ma Wünschel is, doß Sie'n Exempla sie nehma
U mi u ma Waibl, u fain si b'quema
I Ollis, was au d'r lieb' Herre gott schickt,
So doß mer si selbar u Olli b'glückt. -
Kummt Surg u Nut, wie so a Rattihaufe,
U nogt u frißt, nah! do musch mer nit laufe;
Do stellt ma so a Fallche mit a Stukelche Speck,
U fangt Surg u Nut, wie d'Ratti fix weck.
Oitzt freili, oitzt schaunt mer ka Ratti, ka Surga,
Oitzt springt mer, oitzt singt mer, oitzt denkt mer a Murga;
Doh i blaid in d'r Nähe, u kummt in Ihr Haus
Su a Rattche, su a Surgla, do helf i noh aus! -
Sie wissa's, i bin nit bloß Rattifänga,
I bin au b'sundersch a wunderli Sänga, -
So fang' i d 'Ratti mit ma Falleche ein,
U d'Surga treibt olli ma G'sang hinterdrein.
I wünsch, doß Sie immra hübsch eba so sänga,
U dächte Baid fleißi - a d'Rattifänga. -

Die Frau.

Bist ferti, ma Männli, u könna mir geha?

Der Mann.

Ma Schatzrl, hier hot's jo noh viel zu b'seha;
Mir bleibe noh, denk i, a Bisselche hie.

Die Frau.

Nu wie's d'r g'fallet; i richt' mi noh di.

(Sie ziehen sich zurück.)


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