Eine Köchin mit einer verdeckten Schüssel und ein Stubenmädchen mit Haarbesen u. dgl.

Hannchen.

(In der Tür.)

Es hilft zu nichts das Blödesein,
Tritt doch geschwind und dreist herein.

(Sie zieht Käthchen nach sich in die Stube.)

Wir grüßen Alle auf das Beste
Und kommen jetzt hierher zum Feste: -
Weil nach dem Polterabend auch
Die Hochzeit folgt, so ists ja Brauch,
Daß sich die jungen Leute fein
Die neue Wirtschaft richten ein.
Da muß dann eine Köchin sein;
Ein Stubenmädchen obendrein.
Die Frau kann doch beim Feu'r nicht stehen,
Und immer in die Töpfe sehen,
Die Erbsen pellen,
Kartoffeln schellen,
Das Fleisch zerhacken,
Ei'rkuchen backen,
Kurz diese und noch and're Sachen
Kann doch die Frau nicht selber machen.
'Ne Köchin muß zur Hand ihr gehen,
Und helfend ihr zur Seite stehen.
Dazu, ich kann es nicht verhehlen -
Wollt' ich mich selber nun empfehlen. -
Zu einem flinken Stubenmädchen
Wär diese gut. Na, liebes Käthchen,
Versuch's doch mal, das Wort zu führen;
Versteh'st doch sonst, die Zung' zu rühren.

Käthchen.

Ach ja, ich tat mich ja nur schämen,
Vor so viel Leuten das Wort zu nehmen.
Doch muß ich es jetzt dreist nur sagen:
Ich kam hierher, um anzufragen,
Ob ich als Stubenmädchen wohl
Beim jungen Paare dienen soll? -
Bin freilich noch ein junges Ding,
Doch immer rasch und immer flink,
Kann? mich hübsch regen,
Kann Stuben fegen,
Die Betten machen,
Und and're Sachen,
Wie Staub abwischen
Von Stühlen, Tischen -
In jedem Zimmer
Und wo auch immer
Muß Alles rein
Und hübsch stets sein.
In and'ren Stücken,
Als Nähen, Flicken,
Bin ich trotz meinen jungen Jahren
Auch ganz und gar nicht unerfahren.
Wollt Ihr es daher mit mir wagen,
So bin ich hier, mich anzutragen.

Hannchen.

Gewiß, das Glück, das lacht Euch heute,
Ihr krieget keine bess'ren Leute.

Käthchen.

Ja, ja, ich komme wieder, morgen,
Um die Geschäfte zu besorgen.
Ich lasse hier jetzt diese Sachen;
Sie dienen mir zum Reinemachen.

(Sie läßt den Haarbesen usw.)

Hannchen.

Ich habe hier schon mit Vergunst
Ein Pröbchen meiner schönen Kunst,
Und wage, es zu offerieren,
Damit Ihr es mal könnt probieren.

(Stellt die verdeckte Schüssel oder Terrine, oder dem Ähnliches auf den Tisch. Es braucht natürlich nichts darin zu sein.)

Ich komme in den nächsten Tagen,
Um dann mal wieder anzufragen.


Hochzeit Spruch


Doktor, Apotheker und Wundarzt

Kostüme.

Der Doktor erscheint in pfirsichblütenem Rock alten Schnitts mit großen Aufschlägen, Rabatten, großen Knöpfen, in roter, kurzer Hose, gelben Strümpfen, Schuhen mit Schnallen. Das Haupt bedeckt eine Allongeperücke nebst Haarbeutel. Um den Hals trägt er ein dickes Busentuch, vorn mit einem Busenschleif, an den Händen Manschetten.
Der Apotheker trägt ein rhabarberfarbenes Oberkleid mit großen Aufschlägen und Rabatten, zimtbraune, kurze Beinkleider mit Knieschnallen, Schuhe und Strümpfe.
Der Wundarzt tritt auf in eigenem Haar, großem Zopf und Haarbeutel; in feuerrotem Rocke, gelben, kurzen Beinkleidern, Schuhen und Strümpfen. Aus der einen Seitenrocktasche guckt eine Klistierspritze, aus der andern ein großer Streichriemen nebst Barbiermessertasche. Alle drei sind mit großen spanischen Röhren versehen und tragen dreieckige Hüte.

Doktor.

Man ließ mir diesen Morgen sagen,
Zwei Kranke täten sich beklagen,
Daß sie schon lange unbestritten
An einem hitz'gen Fieber litten,
Wobei die Augen voller Glut,
Das Herz nebst Pulsen pochen tut,
Der Busen wogt, der Mund sich spitzet,
Und Einer gern beim Andern sitzet:
Wo finden wir das Krankenhaus?

Apotheker.

Herr Doktor, wir sind drin!

Doktor.

Potz Daus!
Sind das etwa die Patienten,
Die Händedruck und Kuß sich spenden.

Wundarzt.

Ganz recht, Herr Doktor!

Doktor.

Hm, fürwahr,
Die Krankheit scheint mir sonderbar! -

(Nimmt eine Prise aus einer tellergroßen Dose.)

Mir ist in der Pathologie
So was gekommen vor noch nie.
Gesund und frisch sind Beider Wangen,
Die Augen glühen voll Verlangen,
Der junge Herr, so steif frisiert,
Die Dam' mit Spitz'n und Samt geziert,
Das Antlitz schön, die Arme rund;
Das Fräulein scheint mir kerngesund,
Und wie ich seh', was gilt die Wette,
Sie paßt eh'r für des Hymens Stätte.

Wundarzt.

Doch wie die Chirurgie uns lehrt,
So scheinen Beide sehr beschwert,
Schaun Sie nur hin, sie weinen Tränen,
Doch zittert darin süßes Sehnen.
Nur wunderbar ist's anzusehn,
Sobald sie bei einander stehn,
Bricht gleich der Paroxismus los
Mit gegenseitigem Gekos';
Die ganze Glut wird aufgewecket,
Als hätten sie sich angestecket,
Man schäkert, lacht, scherzt wie besessen,
Kurzum, ich weiß nicht -

Doktor.

(Rasch einfallend.)

Das, mein Lieber!
Hör' Er, das ist das Liebesfieber;
Und zwar bereits in hohem Grad,
Man hat zu mir geschickt zu spat.
Da hilft nicht Aderlaß und Schröpfen.

Apotheker.

Vielleicht ist Heil in meinen Töpfen. -

Doktor.

Davon nachher. Ich mache schon
Zur Kur die Disposition:
Die Homöopathie scheint mir
So recht an ihrem Platze hier.

Apotheker.

(Nießt.)

Was soll doch wohl die Albernheit!

Doktor.

Mein Freund, Er ist nicht recht gescheit.

Wundarzt.

(Bei Seite.)

Ich muß sie auf den Trichter bringen,
Sonst wird's uns nimmermehr gelingen.

(Laut.)

Die Krankheit ist nervöser Art,
Ich schwör's bei Äskulapens Bart.
Was meinen Sie zur Sympathie?

Doktor.

Ganz richtig, die wird nützen hie!

(Zum Wundarzt.)

Mein Freund, wo hat Er das gelesen? -

Wundarzt.

Bin lange in der Schweiz gewesen,
Und habe außer Mesmer's Buch
Der neuern Werke noch genug.
Für Magen,- Kopf- und Herzensweh
Da steht drin manches Recipe.

Doktor.

Schon gut, für's Erste soll man morgen
Den Mann im schwarzen Rock besorgen
Auch aus zwei Ringe sein bedacht,
Das Beste find't sich über Nacht!

Apotheker.

Doch eine Vorbereitungskur
Wär' angemessen der Natur.

Doktor.

Nun ja, ein Fläschchen alter Wein,
Der wärmt und stärkt die Nerven fein,
Die Krisis gut hervorzubringen;
Und kräft'ge Speis' vor allen Dingen.

Wundarzt.

Rectissime, so ist die Heilung,
Sie hilft zur glücklichen Zerteilung,
Und macht ohn' alle Schererei
Mit einem Mal vom Fieber frei,
Gibt Stoff zu einem langem Leben,
Das wir dem Paare wünschen eben.
Die Kur bringt reichlichen Gewinn,
Sie stärkt und schärfet jeden Sinn.

Doktor.

Es sei die Lieb' Euch ewig neu,
Und bleibt dabei hübsch sorgenfrei,
Bis sich die Freuden schön verdoppeln
Und Enkelscharen um Euch hoppeln,
Um eure Schläf' ein goldner Kranz
Sich schlingt bei leichtem Horentanz.






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