(Jeder von ihnen trägt einen Topf mit Blumen.)
Er.
Ei, so komm doch, liebe Schwester,
Tritt nur dreist zum Brautpaar hin,
Denn für uns'res Gartens Gaben
Hat das Bräutchen vielen Sinn.
Wer sollt' Blumen auch nicht lieben? -
Überall hat man sie gern;
Denn sie schmücken hier die Erde
Wie den Himmel Mond und Stern.
Sie.
Ja, bei allen frohen Festen
Fehlt, der Schmuck der Blumen nicht,
Und sie sprechen oft beredter
Als selbst Worte und Gedicht.
Wohl Euch Lieben, wenn viel Blumen
Euren Lebenspfad bestreun:
Möget Ihr Euch doch hienieden
Lang' des schönsten Lebens freun!
Er.
Nimm daher, verehrtes Bräutchen
Dieses Sträußchen freundlich an
Und verzeihe, daß wir Gärtner
Auch dem heut'gen Feste nahn;
Doch Du liebst ja Flora's Gaben,
Bist so herzig, lieb und gut,
Und dies gab hier einzutreten
Uns Vertrauen, Lust und Mut.
(Überreicht einen Strauß.)
Sie.
Auch Dir will ich, Herr Bräutigam,
Hier ein Sträußchen schüchtern weihn.
Und was seine Blumen sprechen
Soll der Himmel Dir verleihn.
Gerne brächt' ich statt der Blumen
Dir hier Edelstein und Gold;
Aber arm bin ich an Schätzen,
Nur die Blumen sind mir hold.
Beide.
Um nach altem Brauch zu zeigen,
Daß heut' Polterabend sei,
Schlagen wir die leeren Töpfe
Jetzt an Eurer Tür entzwei *).
Wie des Topfes kleine Scherben
Springen hie und da umher,
Mögen Kummer, Leid und Sorgen
Fliehen euch ohn' Wiederkehr.
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*) Hier können entweder die wertlosen Töpfe, welche mit farbigem Papier beklebt sind, draußen zerschlagen werden, oder anderes nutzloses Geschirr.