Ein Steiger mit mehreren Bergleuten

Steiger.

Glück auf! Glück auf!
Wir steigen herauf
Aus tiefem Schacht,
Aus finst'rer Nacht,
Weil dort erscholl von Mund zu Munde,
Von Schacht zu Schacht die frohe Kunde,
Daß oben sich sehr viele Gäste
Vereint zum Polterabendfeste;
Und da von uns das junge Paar
Von jeher stets geachtet war,
So stiegen eilig wir herauf,
Zu rufen laut: Glück auf! Glück auf!

Die Bergleute.

Wir Alle stiegen schnell herauf,
Zu grüßen Euch: Glück auf! Glück auf!

Steiger.

Wir dringen in die Erde ein,
Und suchen emsig das Gestein,
Was dort, verborgen glitzernd, prangt,
Wonach der reiche Mann verlangt,
Und holen aus der Erde Tiefen
Die Schätze, die Äonen schliefen. -
Fällt auch für uns nur wenig ab
Von dem, was uns die Teufe gab;
Doch muß sie uns so viel gewähren,
Die zu beschenken, die wir ehren.
Wir bringen dies, und rufen laut:
Glück auf! Glück auf! o schöne Braut.

(Er zeigt auf ein beliebiges Geschenk, welches einer der Bergleute trägt.)

Die Bergleute.

Wir stimmen ein und rufen laut:
Glück auf! Glück auf! o, schöne Braut!

Steiger.

(Zur Braut.)

Indem wir dies Dir überreichen,

(Es geschieht.)

Empfange es von uns als Zeichen,
Daß wir Dich schätzen und Dich ehren.
O, Du wirst diesen Wunsch gewähren!

(Zum Bräutigam.)

Und auch dem Bräutgam bringen wir
Als Achtungszeichen dieses hier.

(Das Geschenk für denselben, welches ein anderer Bergmann trägt, wird ihm überreicht.)

Wir rufen herzlich dabei auch:
Glück auf! Glück auf! nach altem Brauch.

Die Bergleute.

Den Bräut'gam grüßen wir jetzt auch:
Glück auf! Glück auf! nach altem Brauch.

Steiger.

Es möge Euch in diesem Leben
Das schönste Erdenglück umschweben,
Und Eure Freuden sollen rein,
So lauter, wie das Silber, sein!
Der Himmel sei Eu'r Schutz - Eu'r Retter,
Droht je Euch mal das böse Wetter;
Er spende Euch den schönsten Segen,
Und schütze Euch auf Euren Wegen!
Daß dieses Alles werde wahr:
Glück auf! Glück auf! dem jungen Paar!

Bergleute.

Glück auf! Glück auf! dem jungen Paar!
Daß das Gewünschte werde wahr!

Steiger.

Nun geht es wieder durch die Läufe
Zur Erde Schoß, und aus der Teufe
Erschallt es lange noch herauf:
Dem jungen Paar Glück auf! Glück auf!

Bergleute.

Dem jungen Paar Glück auf! Glück auf!


Hochzeit Reime


Schuster Piepmeier und Lotte, seine Frau

(Jedes einen Pantoffel in der Hand.)

Piepmeier.

Na, man nich geziert hier, Lotte!
Zwee Pantoffeln bringen wir.

Lotte.

Daß es keene deitsche Flotte
Weeß de Braut schonst! -

Piepmeier.

Höre mir!
Bring hübsch artig an de Worte,
Un nich allzuvill gemiert!

Lotte.

Laß mir gehn!

Piepmeier.

Man nich geziert;
Denn Du weeßt, der Knieriem -

Lotte.

Ekel!
Alter Fußfutt'ral-Bassekel,
Pechbefliss'ner Genius!

Piepmeier.

Lotteken, na gib mir'n Buß!

Lotte.

Gotte doch, spar' Deinen Schmatz
Vor de Brandsohl' -

Piepmeier.

Eenz'ger Schatz!
Laß den Honig Deiner Lippen
Mir een eenz'get Mal noch nippen.

(Er umschlingt und küßt sie.)

Lotte.

Na, man nich gephantasiert,
Oder gar mit Pech beschmiert.
Wisch' er von dem Mund den Kleister,
Er verpichter Altflickmeister.
Red' er doch; da steht er nun!
Hier ist weiter nichts zu tun,
Als die Worte anzubringen.

Piepmeier.

't will mir aberst nich gelingen.
Red' doch Du!

Lotte.

Er schwatzt wie'n Staar,
Dhut er uf den Dreifuß sitzen,
Doch hier weeß er nischt!

Piepmeier.

't is wahr!
Akkerat wie in de Kammer.

Lotte.

Ja, des is een wahrer Jammer.
Na, wat soll's, et muß geschehn!

(Wendet sich zur Braut.)

Schönste Braut, wat Sie hier sehn,
Seind Pantoffeln, wenn Sie't merken,
De Regierunge zu verstärken.
Det heeßt Morgens gehn Se drin,
Weil se weech von Leder sinn.
Sohl' un Absatz hat mein Alter -
Da, der Fußfuttralverwalter -
Gut versehn und wohlverwahrt,
Dauerhaftig, fest und hart;
Kann ooch eenen Puff vertragen,
Is im Notfall gut zum Schlagen,
Wenn's im Eheregiment
Nicht recht fort will; -

(Macht die Pantomime des Schlagens.)

ufgebrennt!
So'n Pantoffel is nich übel,
Der bezwingt den größten Stiebel,
Darum, Bräutchen, bring' ich dir
Dieses Paar Pantoffeln hier.
Gleich der Knute zum Regieren
Soll et Haus und Wirtschaft zieren.
Knute, Juchten, Schlorren, Zopp
Mit de Nachtmütze uf'n Kopp,
Müssen Ruh' im Haus erhalten,
Kurz, die ganze Welt verwalten.
Nun, mein Bräutchen, schau Dir um
Im Hausministerium.
Will de Meenung nich recht tappen,
Flugs laaß den Pantoffel klappen,
Des vertreibt des Bösen Saat.
Demokratisches Bestreben
Kriecht zu Kreuz, wird sich ergeben.
Nun adjes! Der Sendung Zweck
Is erfüllt, wir gehn nu weg.
Heute wird keen Geld genommen,
Mög's dem Paare wohl bekommen.






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