Mann und Frau

Der Mann.

Bei der Feier dieses Festes
Komm' auch ich mit meiner Frau;
Einen Glückwunsch will sie bringen,
Gebt nur Acht auf sie genau.
Und wenn sie geendet, leihet
Dann auch mir ein willig Ohr; -
Nun mein liebes Frauchen eilig,
Mach 'nen Knix und trete vor.

Die Frau.

Viele Jahre saht Ihr ziehen
In dem ew'gen Horentanz,
Und zum Silberreis erblühet
Ist im Haar der Myrtenkranz.
O, welch selige Gefühle
Müssen ziehn durch Eure Brust,
Wenn Ihr heut zurückgedenket -

Der Mann.

Ja, es ist 'ne wahre Lust.

Die Frau.

Vielen Frauen wird hienieden
Nicht solch schöner Kranz im Haar,
Und der Tod raubt manche Blüte. -

Der Mann.

Ja, mein Kind, da sprichst Du wahr.

Die Frau.

Aber über Eurem Haupte
Schwebte aus des Himmels Höhn
Heilger Schutz und süßer Friede. -

Der Mann.

Ach, mein Schatz, was sprichst Du schön!

Die Frau.

Darum muß in Eurem Herzen
Wonne glühen, wie noch nie;
Und des Dankes sel'ge Triebe. -

Der Mann.

Ja gewiß, die spüren sie.

Die Frau.

Und nun wünsch' ich denn von Herzen,
Daß im fernern Zeitenlauf
Glück, Gesundheit, Freudenfülle. -

Der Mann.

Aber hörst Du nicht bald auf?

Die Frau.

Ja, Gesundheit, Freudenfülle
Kröne ferner Euren Lauf,
Bis der Tag der goldenen Hochzeit. -

Der Mann.

Hör' doch endlich, endlich auf.

Die Frau.

Bis der Tag der goldnen Hochzeit
- Weit ist's noch dahin und lang -
Euch erscheine.

(Verbeugt sich.)

Der Mann.

Gott sei Dank!
Gott sei Dank, sie hat geendet,
Denn sie hat 'nen Knix gemacht,
Und nun kann ich auch 'mal sprechen;
Bitte herzlich, gebet Acht.

Wissen möcht ich's auf ein Haar,
Was man muß für Pillen nehmen,
Daß man's bringt im Ehestande
Bis auf fünf und zwanzig Jahr.

Ja, ich möcht' es wirklich wissen,
Wirklich wissen klar und ganz:
Wie ich's mache, daß einst trüge

(Auf die Frau deutend.)

Diese auch den Silberkranz.

Halt, ich seh's aus Euren Mienen;
Euer Auge sagt's genau,
Wie ich's mache, daß noch lange
Ich behalte meine Frau.

Eintracht ist die erste Pille,
Eintracht führt zur wahren Ruh;
Nun, so schwör' ich denn auf's Neue
Dir die größte Eintracht zu.

Solltest Du mal wieder brummen,
Solltest zeigen Du Verdruß,
Ganz gewiß, ich will Dir stopfen
Deinen Mund mit einem Kuß. -

Und die zweite Pille? Liebe,
Liebe ist's, die man sich beut;
Ja, die Liebe spinnt den Faden
Unsers Lebens lang und weit.

Na, daß ich Dich herzlich liebe,
Ist Dir lang' schon offenbar; -
Und so hoff ich denn, wir bringen's

(Indem er seine Frau umarmt.)

Auch auf fünf und zwanzig Jahr'.


Gedichte zur silbernen Hochzeit


Ein kleines Mädchen

Zum silbernen Hochzeitsfeste
Gratulier' ich auf's Beste;
Wünsche Euch Glück und Segen
Auf allen Erdenwegen,
In Keller und in Küche
Die süßesten Gerüche.

Zum Kochen braucht man Handwerkszeug;
Eins bring' ich mit zur Stelle,
Und dieses überreich' ich Euch.
Nehmt freundlich - diese Kelle.
Für Fische ist sie arrangiert,
Drum bitt' ich Euch, wenn Ihr serviert
Dergleichen auf dem Tische -
Denkt mein bei jedem Fische.





Von einem Freunde

Fünf mal fünf nach Adam Ries'
Macht ein Viertelhundert;
Wie die Zeit doch schnell verfließt,
Daß sich alles wundert.
Unser N. N. (Name des Bräutigams) lobesam
Ist schon Silberbräutigam.

Und sein Frauchen, wie bekannt,
Eng mit ihm verbunden,
Lebt in ihrem Ehestand
Eben so viel Stunden.
Drum, da sie ihm angetraut,
Ist sie seine Silberbraut.

Um dies Silber-Ehepaar
Sind wir froh vereinet;
Jeder brachte Wünsche dar,
Freundlich, wohlgemeinet.
Da wird's mir erlaubt auch sein,
Stell' ich mich zum Wünschen ein.

Und so wünsch' ich, treu und wahr,
Bei dem heut'gen Feste
Dir, o würd'ges Silberpaar,
Aller Güter beste.
Frohsinn und Zufriedenheit
Wandle mit Euch allezeit.

Lebt noch lange froh und frei
Unter dieser Sonne;
Noch im Alter fühlt den Mai,
Und der Liebe Wonne.
Bis auf Eurem Lebenspfad
Sich die goldne Hochzeit naht.


Ein kleiner Knabe

(Mit einer Kaffeemühle.)

Wenn Ihr in Morpheus Armen ruht
Zur Zeit der Morgenröte,
So schüret schon des Herdes Glut
Die Köchin nicht zu späte.
Drauf setzt sie flink den Kessel drauf,
Dann wacht Ihr von dem Rasseln auf
Hier dieser Mahlmaschine,
Womit ich Euch bediene.

Bedenkt einmal die lange Zeit,
Seit Euch der süße Ton erfreut:
Ja, fünfundzwanzig Jahre,
Da bleichen wohl die Haare.

Und täglich soll dies Instrument
Zu neuer Lust Euch wecken
Und Euch das braune Element
Der Kaffeebohnen schmecken,

Bis Ihr im gold'nen Jubelkranz
Aufführet den Großvatertanz,
Von Enkeln rings umgeben,
Zurückblickt auf das Leben.



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