Eine Freundin

Geprüfet durch so manches Jahr,
Wo Eins des andern Freude war,
Seid Ihr Euch doppelt wert;
Geliebt von Freunden, die das Blut
Nicht enger knüpft, als Lieb' es tut,
Von Allen froh verehrt.

O fühlt, wie reichlich Gutes tat
Der Gott, der Euch vereinet hat,
Wir seh'ns, Ihr fühlt es tief;
Und Euer heiteres Auge sieht
Noch immer, wo der Segen blüht,
Zu dem er Euch berief!

Der Segen stiller Häuslichkeit,
Für welchen Ihr geschaffen seid!
Denn Euer Herz ist rein;
Ihr tauschet nicht um Flittergold
Den Schatz, zu handeln, wie Ihr sollt,
Drum kehrt der Segen ein.

So lebet denn, wie Ihr gelebt,
Die Jugend, der Ihr Beispiel gebt,
Mach' Euer Alter froh;
So wird Euch wonnevoll dahin
Des Eh'stands später Herbst entflieh'n,
Wie Lenz und Sommer floh!


Goldene Hochzeit Glückwünsche


Der Ährenleser

(Hoch in den Siebzigern. Goldene Blumen und goldene Ähren tragend.)

Wie geht aus Gottesvaterhand
Das Leben schön hervor!
Er tränkt und wärmt das Ackerland;
Und Alles keimt empor.

Und wenn es nun so grünt und blüht,
So zieht der Mensch hinaus
Und pflückt mit freudigem Gemüt
Sich einen Blumenstrauß.

Des Waldes heil'ge Stille winkt
Zum Reifenspiel und Tanz -
Der Jüngling, wonnevoll, umschlingt
Die Maid mit einem Kranz.

Und in des Kranzes Blumen sitzt
Freund Amor, still, gebückt;
Auf einmal ist sein Pfeil gespickt
Und sicher abgedrückt.

Und zarte Sehnsucht überfüllt
Der sonst so Frohen Herz -
Ein Händedruck, ein Küßchen stillt
Der reinen Liebe Schmerz.

Der Myrte frisches Grün umkränzt
Die Stirn der holden Braut;
In Beider Aug' ein Himmel glänzt,
Wann sie der Priester traut.

Es wird die liebe Häuslichkeit
Gar bald zum muntern Hain;
Denn muntre Störche sind nicht weit
Und ziehen klappernd ein.

Doch flieht die Zeit und bleicht das Haar,
Der Abend zieht herauf -
Da blickt zurück das treue Paar
Auf seinen Lebenslauf.

Manch Blümchen blieb am Wege steh'n;
Manch reiches Ährenfeld
Vergaßen Beide abzumäh'n -
Und Schmerz sie überfällt!

Das hab' ich, Freunde, auch erlebt,
Drum hör't mich gütig an:
Ein Traumbild, das mich jüngst umschwebt,
Ward mir zum Talismann.

Der trat mir freundlich in den Weg:
"Fortan seist du begabt,"
Sprach er, "zu wandeln diesen Steg,
Zu pflücken, was dich labt!"

Da sah ich Eurer Tritte Spur,
Sah Eurer Jugend Hain,
Sah Eurer langen Ehe Flur,
Umstrahlt von Tugendschein.

Und Blum'n und Ähren riefen laut:
"O, würden wir gepflückt
Dem Bräut'gam und der holden Braut,
Die bald der Goldkranz schmückt!"

Und eine unsichtbare Hand
Zog mich zu ihnen hin -

(Er überreicht die Blumen und die Ähren.)

O nehmet, nehm't! Denn was ich wand,
Wirkt frühlingsheitern Sinn!


Ein junges Mädchen

(Mit einer Fußdecke, ein Geschenk von ihrem Großvater zur goldenen Hochzeit.)

Dat schient mi bald, Du kennst mi ni;
Grotvader schickt mi her na Di.
He säh' varmorgens; hör mien Kind,
Mak op de Socken Di geswind,
Dien bestes Kasseltüg trek an,
Du schast hen na en oylen Mann,
De fiert sien gollen Hochtiedsdag,
Dat is en seltenes Gelag.
Da geit dat bunt un lustig her,
Da kloppst Du an de Stubendör,
Un bist nich blöd', as sik dat hört,
Un stellst Di hen und makst Dien Wört.
Du seggst: hier bring' ick warme Däken,
Grotvader let Di fründlich gröten,
He het bit Dato ruhig levt,
Un hät Di disse Däken wevt.
He lät Di wünschen Heil un Segen
Un alles Glück op Dinen Wegen.
He seggt: wer so väl schafft sien Leben,
De kann sick wul to Rau begeben,
De kann mit fröhlichem Geweten
Sien Fööt in wullen Däken steken!
Dat let de Ohle Jüm vermellen,
Un noch völ Grötniß bi bestellen.
Bi weglang dacht ik nu daran:
Du kummst doch ganz mit leddige Hann,
Hest nich en Blom, keen grönes Krut,
Dat sieht doch ganz misrabel ut!
Da mak ick mi denn gau dabi

(Zu der Frau.)

Un dissen Struß plük ick vör Di.
De Fruen heppt, dat is de Saak,
Von so wat jümmers mehr Vermaak.
So wünsch' ick Jüm denn alle Beid':
Väl Heil un Segen, Glück und Freid';
Un alle smucken Lüed in Saal,
Wünsch' ick en lustig Hochtietsmahl!





Ein Freund oder eine Freundin

Teures Paar, das Fünfzig Jahre
Einen Pfad der Herr geführt -
Mit dem Schmuck der Silberhaare
Hat er Euer Haupt geziert,
Hat aus manchen Kümmernissen
Euch mit starkem Arm gerissen,
Hat Euch Freud' und Leid erteilt,
Euch verwundet und geheilt.

Der auf Eurem Lebenswege
Euch bis hierher gab Geleit,
Halt' in treuer Hut und Pflege
Euren Pfad auch fernerweit.
Stiller, inn'rer Herzensfrieden
Werde Euch von ihm beschieden,
Nicht beschwere mehr das Herz
Erdensorge, Erdenschmerz.

Bis der Glaube an den Einen,
Der der große Lebenshirt,
Eure Seele zu den Seinen
Droben einst versammeln wird.
Und wenn an des Lebens Ende
Still Ihr faltet Eure Hände,
Sei es Euch vom Herrn vergönnt,
Daß vereint Ihr eingehn könnt!


Glückwunsch

Willkommen auf des Berges Spitzen.
Du teures, eng vereintes Paar,
Wo gold'ne Lebenskronen blitzen,
Und blumig winkt der Festaltar!
Du bist es wert, gekrönt zu werden,
Denn Selt'nes schautest Du auf Erden!

Ja selten ist's, in fester Treue
Des Eh'bund's fünfzig Jahr' zu schau'n
Und jung noch bei des Alters Weihe
Sich grüne Hütten aufzubau'n.
Drum tönen heut' Euch Festesklänge,
Der Rührung feiernder Gesänge!

So, edles Paar, erglänz' im Leben,
Und strahl' hinaus noch über's Grab!
Wo Lieb' und Treu' solch' Zeugnis geben,
Da schwindet, was die Erde gab;
Und selig aus den höhern Reichen
Sieht man die Engel niedersteigen!

So schmücket Euch mit dieser Krone,
Von Freudenzähren überwebt,
Die, Euch zum wohlverdienten Lohne,
Einst oben noch im Himmel schwebt!
Ihr seid es wert den Kranz zu tragen,
Ein Denkmal noch nach grauen Tagen!






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