Verwandte einem Silberpaar

Freund' und Kinder, froh an Eurer Seite,
Blicket Ihr, verehrtes Elternpaar,
Auf den schönen Tag zurück, der heute
Eurer treuen Ehe erster war!

Fünfundzwanzig Jahr' im trauten Bunde
Sind nun heut' entflohn, und Euer Herz
Segnet innig jene heil'ge Stunde;
Dankend schauet Ihr jetzt himmelwärts.

Viel des Guten hat Euch Gott verliehen;
Segensreich war Euer Lebenslauf,
Und in Euren lieben Kindern blühen
Eurer Zukunft viele Freuden auf!

O, daß uns das Glück vergönnet wäre,
Für so viele Lieb' Euch zu erfreun!
Darnach streben: das sei unsre Ehre
Unser Ruhm: Euch immer wert zu sein!

Oft, noch oft, im besten Wohlergehen.
Teure, lasse Gott am heut'gen Tag
Euch die Morgensonne wieder sehen!
Silberhell bleib' Euer Lebensbach!

Heil Euch, Heil! zum spätsten Ziel hienieden,
Noch das gold'ne Fest sollt Ihr einst sehn!
Glück und Freude bleib' Euch stets beschieden! -
Dies ist heute unsers Herzens Flehn! -


Silberhochzeit Gedichte


Verwandte einem Silberpaar

Heil Dir, Du Silberpaar;
Ein Viertelhundert Jahr
Rauschte vorbei!
Aber das schöne Band
Das sich im Jugendland,
Einst unter Rosen wand,
Glänzt Dir heut' neu!

Was einstens Blume war,
Flüchtig und wandelbar,
Wurde Dir fest!
Heil Dir, dem nicht gebricht,
Daß Lieb' ihm Kränze flicht,
Und sie im Silberlicht
Strahlen Dir läßt!

Heil Dir, geliebtes Paar!
Noch fünfundzwanzig Jahr,
Lebe so hold!
Wallt um die Schläfe Dir,
Silberner Locken Zier,
Wandle die Liebe hier
Silber in Gold!





Verwandte einem Silberpaar

Ihr sehet heut' auf fünfundzwanzig Jahre,
Wo Ihr, von Freud' umringt,
Geliebtes Paar, die Weihe am Altare
Zu Eurem Heil empfingt!

O wie ist dieser Zeitraum schnell vergangen,
Weil Ihr der Einigkeit,
Im Wunsch und Willen, so wie im Verlangen,
Euch immer habt erfreut.

Drum, Freunde, fühlt Ihr Euch stets wohl zu Mute
Und nehmt mit heiterm Sinn,
Und dankvoll gegen Gott des Lebens Gute,
Mit Dank und Freude hin!

Erheitert in gesellig frohem Kreise,
Nach schön vollbrachter Pflicht,
Sucht Ihr durch Euer Tun auch zu beweisen,
Was Euer Mund verspricht.

Verbreitet um Euch her Freud' und Vergnügen,
Und jeder weiß gar leicht
In Eure Weise sich mit Lust zu fügen,
Und jede Klage schweigt.

So lebt denn, teures Jubelpaar, hienieden
Froh bis zum Goldaltar!
Nichts störe Euern innern Seelenfrieden,
Beglückt seid immerdar!

Vorzüglich auch im Schicksal Eurer Kinder,
Werd' Euer Wunsch erfüllt
Und wie das Eure, so werd' auch nicht minder
Ihr Los erwünscht enthüllt!

Ein Lebehoch aus freundschaftsvollem Triebe
Dem Jubelpaar geweiht:
O seht stets froh den Festtag Eurer Liebe
Im besten Wohl erneut!


Eine Bauernfrau

(Überreicht ein Paar Strumpfbänder.)

Heut ist es Pflicht, daß ick mir melde,
Ick komme in jeeiltem Schritt
Direktement aus Friedrichsfelde
Und bring' ein klein Jeschenk Dir mit.

Ick hatte dran nicht schwer zu dragen,
Et is man eine Kleinigkeit,
Doch will ick ein paar Worte sagen
Der Liebe mit Gelegenheit.

Wir haben nie uns was verschwiegen,
Stets ausgeräumt die Herzen glatt,
Und mancherlei Pläsiervergnügen
Und manchen Spaß davon gehatt.

Wir taten sehr sympathisieren,
In einem Punkt nur stritten wir: -
Du liebtest Städter, die sich zieren,
Doch ick bedankte mir dafür.

Mit Deinen Städter ist's gegangen,
Als er vor langer Zeit Dich fing,
Er hat sich fest an Dir gehangen
Und schmückte Dir mit goldnen Ring.

Ihr jingt in Lieb' und Treu' durch's Leben,
Durch Sonne, Schatten, Dick und Dünn,
Da Glück und Freude Euch umjeben,
Kriegt' ick von Städtern andern Sinn.

Doch zum Beschluß nimm das Jeschenke,
Es ist man bloß ein Strumpfbandpaar,
Doch wenn Du's umbindst, stets gedenke
Der Freundin, welche treu Dir war.


Eine Jägerin

(Sollte keine Pianoforte-Begleitung vorhanden sein, so kann es auch gesprochen werden.
Melodie: Frisch auf zum fröhlichen Jagen.)

Frisch auf zum fröhlichen Jagen!
So tönt es meinem Ohr;
Da will ichs denn nur wagen
Und treten dreist hervor.

Ein Tag ist heut gekommen,
Der wohl der Feier wert;
Da wird es passen und frommen,
Wird er durch Sang geehrt.

Ich will dem Brautpaar mich nahen
Als Jägerin schmuck und fein;
Drum tret' ich, wie alle mich sehen,
In solchem Kostüm hier ein.

Mein Lied den heute preise,
Der fünf und zwanzig Jahr
Im ehelichen Kreise
Recht glücklich immer war.

Nun nenn' ich auch den Teuern,
Bei welchem Alle wir
Heut Silberhochzeit feiern,
Herr N. N. (Name des Gefeierten) ist es hier.

Daß er noch lange walle
Im ehelichen Bund
Wünsch' ich, ja, wünschen's Alle
In dieser frohen Stund'.

Er mag' noch lange führen
Ein Leben froh und frei;
Ihm komme nach Gebühren
Die Goldhochzeit herbei.

Gesundheit, Wohlergehen,
Glück, Segen, Heil recht groß,
Dies sei - Gott hört mein Flehen -
Noch lange hier sein Los.

Und nicht mit leeren Händen -
Dies tut kein Jägersmann -
Will ich von hier mich wenden
Ich wagte Pulver dran.

Zur Silberhochzeit-Feier
Bring' ich die Enten hier.
Nehmt - ist es auch nicht teuer -
Es liebreich an von mir.


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